Foodie

Schon immer war ich ein großer Liebhaber von Essen aus aller Welt und koche mich durch so ziemlich alle Nationalitäten. In der israelischen Küche fühle ich mich aber wirklich zuhause! Nicht nur der große Anteil an vegetarischen Gerichten, sondern auch die vielen frischen Zutaten und Gewürze machen jedes Gericht zu einem Highlight für den Gaumen!

In der Kultur ist das Essen nicht nur als reine Nahrungsaufnahme festgesetzt, sondern ein wichtiger sozialer Bestandteil. Schon alleine das Shabbat-Essen ist so tief in der Mentalität verwurzelt, dass wir sogar im stressigsten Krankenhausalltag nicht darauf verzichten können. Für gutes Essen muss immer Zeit sein und man sollte es mit möglichst vielen Leuten teilen, egal ob Familie, Freunde, Bekannte und Unbekannte - jeder wird eingeladen!

Die Israelis sind aufgrund ihrer geographischen Lage bezüglich Obst und Gemüse wirklich privilegiert. Man kann hier praktische alles von der Rübe bis zur Papaya anbauen, es oft ganzjährig verfügbar, hat kurze Transportwege und einen sehr intensiven Geschmack. Vor allem bei Tomaten und Gurken ist mir der Qualitätsunterschied deutlich aufgefallen! Die Gurken hier sind auch wirklich klein, ungefähr vergleichbar mit unseren Vespergurken. Das liegt an dem geringen Wasservorkommen in Israel, sodass sich die Gewächse daran anpassen müssen. Der Gurke hat es sehr gut getan: Weniger Wasser, proportionell mehr Geschmack. Meine Highlights an Obst und Gemüse in Israel sind definitiv Avocados, Granatäpfel, Feigen, Auberginen, Tomaten, Gurken und die scharfe, grüne Pepperoni.

 

Nicht vergessen darf man aber, dass die israelische Küche grundsätzlich auch eine koshere Küche ist. Das heißt, dass man Fleischprodukte von Milchprodukten getrennt essen muss und auch für beide Sorten extra Kochutensilien und Geschirr benötigt. Zum Glück werden Fisch und Ei als neutral angesehen, sonst wäre mein Krankenhausfrühstück schon manchmal ziemlich langweilig... Das Frühstück ist in der Regel milchig, dann folgt ein fleischiges Mittagessen und darauf ein milchiges Abendessen. Ich würde aber vermuten, dass die meisten Israelis nicht kohser essen und nach einem Shawarma gerne ihren geliebten Nescafé mit ganz viel Milch trinken. Außerdem gibt es vor allem um Tel Aviv herum genügend Restaurants, die nicht kosher kochen und auch an Shabbat geöffnet sind.

 

In dieser Kategorie will ich euch einfach ein sehr wichtiges Stück der israelischen Kultur näher bringen und euch mit persönlichen Lieblingsrezepten auch zum Nachkochen anregen. Die wichtigste Regel: Wenn etwas noch nicht ganz schmeckt, wie man es gerne hätte - Tahini drüber und jeder wird es lieben!