Mmhhh... Es gibt wahrscheinlich niemanden, der Hummus so sehr liebt wie ich! Schon in Deutschland habe ich alle möglichen Varianten an Hummus gemacht: Mit Kürbis, mit Roter Beete, mit Karotte und Paprika...
Hier in Israel hat das aber nochmal ein ganz anderes Niveau erreicht: Ich könnte Hummus morgens, mittags und abends essen. Die Kichererbsenpaste liebe ich ganz besonders mit viel Tahini (Sesampaste), Olivenöl und schöner, frischer Pita. Es gibt unzählige Varianten und jeder macht ihn ein bisschen anders.
Fun Fact: Das hebräische Wort für Kichererbse ist "humus" - wie hätte es auch anders sein können?
Hier will ich mit euch das ultimative Basic-Rezept teilen:
Trockene Kichererbsen (meiner Meinung nach wesentlich aromatischer) müssen 8-24 Stunden eingeweicht werden und dann für circa 3 Stunden bei großer Hitze in Wasser gekocht werden. Nach circa der Hälfte der Kochzeit kann man Backpulver (Dosierung 1 EL/kg trockene Kichererbsen) zum Kochwasser hinzufügen. Dies beschleunigt den Kochprozess und führt hungrige Mägen vielleicht zu einem schnelleren Genuss. Die Kichererbsen sollten am Ende ein seh weiche Konsistenz erreicht habe, sodass man sie mit dem Finger leicht zerdrücken kann (wie gekochte Kartoffeln ungefähr). Wenn sich jemand für Dosenkichererbsen entscheidet, dann sollte man auch diese für mindestens eine Stunde abkochen.
Danach mischt man die Kichererbsen (abgetropft) mit Tahini (in Deutschland meist in der Bio-Abteilung erhältlich), dem Öl, einer frisch gepressten Zitrone (einfach mit der Hand zerquetschen und auch das Fruchtfleisch beifügen), Wasser und beliebigen Gewürzen. Ich mache es am liebsten mit einem Schneebesen in einer großen Rührschüssel und zwischendurch sollte man immer probieren, wie ölig, zitronig oder würzig man seinen Hummus haben will - jeder hat einen anderen Geschmack.
Wenn man zufrieden ist, nehme man ein Frühstücksteller und verteile die Hälfte der Menge darauf als Klecks. Dann streicht man mit der flachen Seite des Löffels den Hummus kreisförmig auf das Teller, sodass ein äußerer Rand stehen bleibt. Nun muss man von diesem Rand zum Zentrum gerichtet nur noch eine Spirale ziehen und den Löffel in der Mitte abheben - eine kleine Spitze sollte entstehen.
Zum Schluss mit Öl, Gewürzen, gekochten Linsen, extra Tahini, einem gekochten Ei oder was das Herz begehrt verzieren und mit warmer Pita und Gemüsesticks in Gesellschaft genießen. Israelis servieren meist Tomaten, Essiggurken und Zwiebeln dazu.
Abgesehen vom einzigartigen Geschmack bietet Hummus auch noch viele gesundheitliche Vorteile. Kichererbsen sind zunächst eine gute Quelle für pflanzliches Protein und helfen damit beim Muskelerhalt und Muskelaufbau. Abgesehen davon enthält Hummus Eisen, Ballaststoffe, B Vitamine, Zink, Magnesium, Calcium, gesunde Fette (Olivenöl und Sesam) und auch Antioxidantien. Das ist also ein richtiges Power-Food! Man sollte es aber auch nicht in allzu großen Mengen essen, da es mit durchschnittlich 180 kcal pro 100g auch nicht gerade kalorienarm ist. Aber Hauptsache es schmeckt!
Hummus ist kein rein israelisches Gericht, sondern wird im ganzen Nahen Osten geliebt. Es gibt sogar einen israelisch-palästinensischen Hummus-Konflikt, der tatsächlich ernst genommen wird. Wie man sich über so ein tolles Gericht denn bloß streiten kann?! Man sollte sich eher an einen Tisch setzen und einfach den Hummus genießen! An der Mauer in Bethlehem gibt es sogar ein Graffiti zu diesem Thema: "Make Hummus Not Walls."