Ich packe meinen Koffer und nehme mit...

Ausräumen, aufräumen, umräumen, wegräumen, verpacken und verstauen - ich schaffe sehr gerne Ordnung zuhause und genieße wirklich aufgeräumte Flure und Zimmer. In der letzten Woche habe ich meine baldige Ausreise als Anlass genommen, um das Haus aufzuräumen und alte Sachen auszusortieren. Es war geradezu eine Erleichterung für mich, unnütze Gegenstände endlich loszuwerden und einfach mal weniger rumstehen zu haben. Ich habe insgesamt stolze 7 Umzugskartons an einen neuen Secondhand-Shop von humedica in Neugablonz gespendet und 2 volle Umzugskartons weggeworfen. Man hatte dann den Ballast bildlich vor sich, der abfällt und den man nie wieder aufräumen oder abstauben muss.

 

Nach dieser sehr schönen Erfahrung dachte ich eigentlich, dass dann das Kofferpacken ein Kinderspiel wird - weit gefehlt!

Sonst habe ich nie wirklich ein Problem bei Urlaubsreisen gehabt, es ging immer schnell und ich habe auch wirklich nur das Nötigste mitgenommen: für 4 Wochen Kanada 13 kg im Backpack und für 1 Woche England 7 kg.

Eigentlich wollte ich ja auch mal mit weniger Gegenständen und Kleidung einen Neuanfang in Israel machen, ich glaube aber das wird nicht wirklich was und meine WG-Mitbewohner zeigen mir vielleicht einen Vogel.

Auf meinem Flug darf ich 25 kg als Gepäck aufgeben und 6 kg als Handgepäck mitnehmen - das ist wirklich nicht viel. Es kommt dann schon einiges zusammen, wenn man bedenkt, dass ich auch viel Sport machen will, dass man pro Tag in der Hitze wahrscheinlich nicht nur ein T-Shirt durchschwitzt und dass auch Kosmetika eher teuer sein sollen in Israel. Außerdem habe ich wie sehr viele Frauen ein kleines Schuhproblem...

Es war mir schon klar, dass ich auf jeden Fall mehr brauche und ein Paket nachschicken lassen muss - schon allein aus dem Grund, dass ich in Israel nicht mit einem Koffer, sondern mit meinem geliebten Backpack reisen will.

Ich habe dann parallel an drei Fronten gekämpft und mein Zimmer in ein kurzzeitiges Komplettchaos versetzt: Sporttasche, Koffer und Paket wurden schön voll gepackt bis die Kofferwaage kam. Es schloss sich dann ein ewiges Umschichten und Aussortieren an, aber auf manche Sachen kann und will ich nicht verzichten! Schon schlimm genug, dass ich nicht meine HipHop-Schuhe mitnehmen kann...

Wenn ich mir dann auch noch ganz viel Kleidung in Israel neu kaufen müsste/wollte, dann würde das einiges von meiner Reisekasse wegnehmen und wo soll ich dann zuhause einen doppelt so großen Kleiderschrank verstauen?

Nach knapp 4 Stunden war dann eigentlich alles verräumt und das Paket für die Luftpost in sehr viel Panzertape eingewickelt. Problem: "EIGENTLICH"

Im Internet hatte ich gelesen, dass der Postdienst weltweit bis zu 31,5 kg versende. In der Filiale stellte sich jedoch heraus, dass es aus irgendeinem Grund nicht für Israel gilt und nur 20 kg zugelassen sind.

Ich wollte/konnte aber einfach nichts mehr in Deutschland lassen und habe dann also nochmal alles ausgepackt und auf zwei Pakete verteilt (dabei konnte ich zum Glück noch meinen Lebensretter - die Blackroll - hinzufügen). Nun habe ich mich also den ganzen Tag, von 9 Uhr in der Früh bis 23.30 Uhr abends, mit dieser Packerei herumgeschlagen. Das war mit Abstand der nervenraubendste Teil der ganzen Vorbereitung für Israel - an dem Tag konnte ich kein Fünkchen Vorfreude verspüren.

 

Am nächsten Morgen stellte sich dann aber sehr schnell meine gewohnte Neugier aufs Unbekannte wieder ein und die Planungsvorfreude für Unternehmungen in Tel-Aviv, Haifa und eigentlich in ganz Israel (einige Pläne stehen schon ;) ).

 

Mein Fazit nach dem Packen: Ich bin übergewichtig

  • 24 kg Koffer
  • 6 kg Handgepäck (+ "Damenhandtasche" mit 7 kg...)
  • 9,7 kg und 18 kg in zwei Pakete
  • am schwersten: mein Herz - sinnbildlich gesprochen für die ganzen schönen Erinnerungen, die lieben Worte beim Abschied, Freunde & Familie und die Liebe und Freundschaft, die ich erfahren durfte. Zum Glück wird das nicht in Kilogramm gewogen, dann würde mich wahrscheinlich keine Airline mehr einsteigen lassen. Aber mein Herz ist auch nur gerade so schwer, dass ich noch gut selber wegfliegen und loslassen kann <3

 

Was habe ich denn jetzt eigentlich aber alles an Gegenständen mitgenommen?

  • Abschiedsgeschenke, Fotos, Spruchkarten, etc
  • Bücher - Romane und Lehrbücher für Hebräisch
  • Technik - Laptop, Kamera, Lautsprecher, Ladekabel,...
  • Kosmetika und Kleidung natürlich
  • Schuhe (insgeamt nur 4 Paar)
  • KEINE Winterkleidung - ich freue mich auf 1 Jahr Sommer ;)
  • meinen Dance Soulution-Zipper (ich muss natürlich im neuen Tanzstudio gleich mal zeigen, wo ich herkomme)
  • Spitzenschuhe (sonst wäre das ganze Training letztes Jahr umsonst gewesen)
  • Theraband, Yogamatte und Laufschuhe
  • Tagebuch, Reiseführer
  • Kleinzeug, das man immer mitschleppt und sich irgendwie nicht davon trennen kann 

Hoffentlich klappt das dann auch alles so, wie ich es mir vorstelle: keine Komplikationen am Flughafen und zwei Pakete in 4 Wochen in Israel...

 

 

PS.: Das hier ist der letzte Eintrag für diese Kategorie meines Blogs. Ich sitze nämlich gerade am Flughafen in Nürnberg und warte bis zum Check-In. Ich will einfach nur noch nach Tel-Aviv an den Strand oder wahlweise in das Bett im Hostel.

Das Abenteuer kann beginnen!