Abwarten und Tee trinken... Bis die schriftliche Zusage kommt.
Schon eine Woche nach dem Bewerbungsgespräch kam eine Mail: Wir haben eine Stelle für Sie in Kfar Saba im Krankenhaus. Ich wurde davon ziemlich überrumpelt und sagte dann sofort zu! Das Krankenhaus befand sich im Großraum Tel Aviv und es schien gut ausgestattet zu sein.
Kurz vor Jahresende (ich befand mich derzeit im Urlaub in Prag) trudelte dann ein dicker Brief mit 30 Seiten ein... Zuerst mal ganz viel über das Projekt und die Leistungen der israelischen Partnerorganisation, dann noch ein paar Seiten zum Thema "Wie baue ich einen Spenderkreis auf?", mein Visumsantrag und eine LANGE To-Do-Liste mit Erklärungen.
Die erste Deadline für die wichtigsten Unterlagen war im April, aber manche Sachen dauern relativ lange. Hier mal ein kleiner Überblick:
Wie ich doch die deutsche Bürokratie liebe! Letztlich habe ich alles irgendwie geschafft und zum Glück den Überblick nicht verloren, wenn in meinem Zimmer mal wieder überall die Zettel verstreut herumlagen.
Die zweite Deadline endet dann Mitte Juli, bis dorthin muss ich noch ein E-Learning-Modul gemacht haben. Dann hab ich es auch geschafft und der Papierkrieg hat ein Ende. Natürlich muss so ein FSJ gut organisiert sein und alles braucht da seine Ordnung, dass es bei der Einreise oder im Krankenhaus keine Probleme gibt.
Der schönste Punkt auf der To-Do-Liste war aber "Flug buchen und Ausreisetermin mitteilen" - dann hat man ein festes Datum, auf welches man hinfiebern kann.
27. August - Goodbye Germany
PS.: Im März erreichte mich eine Mail vom DRK, ich war unterwegs und konnte nur schnell die ersten paar Zeilen im Anzeigefeld lesen: "Dieses Jahr nimmt das Kfar Saba Medical Center leider keine Volontäre auf."
Ich sah schon vor meinem inneren Auge alle Pläne und Wünsche zusammenbrechen und war in dem Moment ziemlich aufgebracht natürlich. Endlich zuhause angekommen las ich die Mail dann vollständig - der zweite Satz machte nämlich den großen Unterschied: "Wir haben aber eine Stelle im Assaf Harofeh Medical Center in Rishon Lezion für Sie."
Puuh... da fiel mir schon ein riesiger Stein vom Herzen. Die neue Stelle ist sogar ein Upgrade gewesen, die Stadt liegt näher an Tel Aviv, hat einen eigenen Strand, ist die viertgrößte Stadt Israels mit dem viertgrößten Krankenhaus.
Bevor ich mich aufrege, sollte ich in Zukunft also zuerst immer die ganze Nachricht in Ruhe lesen :)